Top               ORIGINALTEXT           Ron-Online-Text

Bericht zum ersten Trainingstag der Kooperation mit dem FCK                   zurück
Die Reportage: "Wer die Grundtechniken beherrscht, kommt weiter"                                                                               Top

Quelle: RON - RHEINPFALZ ONLINE, Montag, 28. Okt , 09:36 Uhr

EISENBERG: 40 Nachwuchsfußballer unter den kritischen Augen von Trainern des 1. FCK und der Dualen Oberschule
 

"Los, blau gegen rot!", schreit Michael Desch vom 1. FC Kaiserslautern und treibt zwei Mannschaften aus zehn- bis zwölfjährigen Kindern auf den neuen Rasenplatz im Eisenberger Waldstadion an. Für insgesamt 40 Schüler aus dem Donnersbergkreis und dem Leiningerland endet an dem sonnigen Donnerstag mit kurzen Fußballspielen das zweite Sichtungstraining des 1. FC Kaiserslautern.  
Mitte September waren sie bei einer Talentsichtung in Kaiserslautern, die Armin Bauer, Diplom-Sportlehrer aus der Dualen Oberschule (DOS) Eisenberg und Michael Desch erstmalig organisiert und koordiniert hatten, aus 150 Kindern ausgewählt worden (wir berichteten).

"Wir setzen bei der Suche von Nachwuchsspielern auf Regionalität", nennt der Sportliche Leiter des FCK, Hubert Neu, den Grund für die Kooperation mit den Schulen. Es gehe dabei um individuelle Förderung, nicht darum, die "Jungs aus ihren Heimatclubs abzuwerben." Wer die Fähigkeiten zu einem Aufstieg in den 1. FCK besitzt, beurteilten die Trainer unter anderem anhand von sportmotorischen Tests, wie Koordinations- und Geschicklichkeits-Parcours.

"Wer in 30 Sekunden mit 26 bis 28 Pässen den Ball gegen eine Torwand schießen kann, ist gut", führt Neu beispielhaft an. "Bei der Auswahl waren wir sehr großzügig", so Desch. Von den bei der ersten Sichtung ausgesuchten 40 Kindern seien nur etwa zehn eindeutig begabt.

Auch beim zweiten Sichtungstraining müssen die Schüler bei unterschiedlichen Übungen beweisen, dass sie die Grundtechniken des Fußballs beherrschen. Zunächst dribbeln alle 40, viele in T-Shirts mit Fritz-Walter-Konterfei, in einem genau festgelegten Teilstück des Platzes ihren Ball. Dabei gibt Trainer Gerhard Kotysch Anweisungen: "Nur mit der rechten Fußkante!" "Jetzt abwechselnd mit rechts und links!" Verbandsbürgermeister Walter Brauer strahlt: "Was für ein Projekt! Im neuen Stadion, das die VG zu diesem Zweck kostenlos zur Verfügung stellt, mit der neuen DOS eine Kooperation mit dem FCK." Dass die Trainer nach Eisenberg kämen sei wohl einmalig, meint er und fügt hinzu: "Wenn wir früher so eine Chance gehabt hätten... ." Nach dem Aufwärmtraining zeigen die Kinder ihr Können nacheinander an drei Stationen. Bei Kotysch werden zielgenaue Pässe in mit Hütchen markierten Bahnen geübt. Dabei scheint ein gerader Schuss selbst für den Trainer nicht so einfach zu sein. Hubert Neu lässt die Nachwuchskicker aus verschiedenen Winkeln auf ein Tor schießen. "Ich bin auch ein Linksfuß", hört man einen Jungen sagen. "Die wollen immer ihren starken Fuß benutzen. Hier sind sie gezwungen, beide Füße zu trainieren", erklärt Neu. Beidfüßigkeit zu beherrschen, sei das A und O, denn "je weiter man nach oben kommt, desto schneller werden die Spiele." Auch Fair-Play steht auf dem Trainingsprogramm. Unter dem strengen Blick von Michael Desch spielen jeweils zwei Dreier-Mannschaften gegeneinander. Die Jungen sind mit vollem Einsatz dabei: Pausenlos sieht man sie bei den Versuchen, dem Gegner das runde Leder streitig zu machen, stürzen und über den Rasen rutschen.

Eilig werden zwei zusätzliche Tore aufgestellt. Endlich ist es soweit: Die Nachwuchskicker dürfen in vier Mannschaften zwei "große Spiele" machen. "Das ist denen sehr wichtig", weiß Desch, der die Schüler ganz genau beobachtet. Mit Hubert Neu steht er tuschelnd am Spielfeldrand: "Schau mal, aus dem Langen da könnte man "was machen, und der hier vorne ist ein guter Techniker." Endgültig entschieden wird aber noch nichts. Das Urteil wäre zufällig, meint Armin Bauer. Am Donnerstag, 7. November, um 14.45 Uhr findet nochmal eine Talentsichtung statt. "Da zeigt sich, welche 20 Kinder die FCK-Trainer weiter schulen werden."

Von unserer Mitarbeiterin: Anja Benndorf
RON - RHEINPFALZ ONLINE, Montag, 28. Okt , 09:36 Uhr

Top