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  Mit freundlicher Genehmigung der Autorin Anja Benndorf

"Die Kinder sind froh, wenn ihnen jemand zuhört"
 

EISENBERG: Schulsozialarbeiterin Daniela Stephan zieht Bilanz
 

"Die Kinder sind froh, wenn ihnen jemand zuhört." Das ist die Erfahrung von Daniela Stephan aus Kriegsfeld nach anderthalb Jahren Sozialarbeit an der Dualen Oberschule (DOS) in Eisenberg. Seit Herbst 1999 gibt es an der ehemaligen Hauptschule eine sozialpädagogische Fachkraft, die je zur Hälfte von der Verbandsgemeinde Eisenberg und vom Schulverband Hauptschule Eisenberg-Hettenleidelheim finanziert wird. Die Diplom-Sozialpädagogin ist seit 1. August 2001 Ansprechpartnerin für Schüler, Lehrer und Eltern.
 

Im vergangenen Jahr führte sie laut ihrem Tätigkeitsbericht 2002 insgesamt 660 Gespräche, davon 45 Prozent mit Schülern. "Aus den unteren Klassen kommen die Kinder meistens von sich aus zu mir", berichtet die 25-Jährige. Häufig gehe es um Konflikte der Schüler untereinander, die gemeinsam mit den "Streithähnen" in der Regel schnell beigelegt werden könnten. Ein großes Themengebiet seien auch Schulprobleme, wie Verhaltensauffälligkeiten und Fehlzeiten. "Hierbei besuche ich zusätzlich oft die Eltern", so Stephan. Das führe meistens zum Erfolg. Die Kinder würden bei diesen Problemen häufig von den Lehrern geschickt: "Aber wenn der Kontakt erst einmal aufgebaut ist, kommen die Schüler das nächste Mal von selber zu mir." Weitere Gründe, die Sozialarbeiterin aufzusuchen, seien Konflikte mit Freunden, Schwierigkeiten in der Pubertät oder - seltener - mit Drogen. "In unserem 45-Minuten-Takt fehlt uns die Zeit, um uns darum zu kümmern", gibt die Konrektorin Ingeborg Hirth zu.

Die sozialpädagogische Fachkraft sei eine enorme Entlastung für die Lehrer: "Wir können uns besser auf den Unterricht konzentrieren."

Daniela Stephan werde von den Kindern als neutrale Vertrauensperson sehr gut angenommen, erklärt der Schulleiter Kurt Becker. Vorteilhaft sei ihr Alter: "Sie ist noch nah dran." Zudem verfügt die Diplom-Sozialpädagogin über ausreichende Erfahrungen: Im Freiwilligen Sozialen Jahr und während des Praktikums in der Studienzeit arbeitete sie im Schillerhain in Kirchheimbolanden, einem Heim für verhaltensauffällige Kinder.

Ihre Erfolgsquote beziffert Stephan mit rund 80 Prozent. Ein Teil sei "in der Schwebe".

Fälle, die einer langfristigen Betreuung bedürfen, seien insbesondere solche, die auf familiären Schwierigkeiten basierten, sagt die Sozialarbeiterin. "Ich versuche alles, was in meiner Macht steht." Manchmal könne ein Gespräch mit den Eltern die Situation der Kinder verschlechtern. "Aber die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie dem Kinderschutzbund oder dem SOS-Familien- und Beratungszentrum in Eisenberg klappt prima", so Stephan. Auch die Kooperation mit dem Jugendamt Kirchheimbolanden sei gut, aber "es müsste finanziell und personell besser ausgestattet sein", meint sie.

Extreme Problemfälle nimmt die Sozialpädagogin "mit nach Hause": "Ich bin keine Maschine." Die ihr zustehende Supervision von der VG habe sie noch nicht besucht, aber mit zwei Freundinnen aus derselben Branche und ihrem Lebenspartner pflege sie einen intensiven Austausch. "Außerdem lernt man mit der Zeit, damit umzugehen." Die Sozialarbeit in der Schule werde durch den gesellschaftlichen Wandel mit einer steigenden Zahl von allein Erziehenden und voll berufstätigen Eltern immer wichtiger, ist sich Stephan sicher. Deshalb gebe es auch seit knapp acht Jahren für die Fünft- bis Siebtklässler einmal wöchentlich das Fach "Soziales Lernen", sagt Ingeborg Hirth. Die Kinder lernten zuzuhören, Bedürfnisse und Gefühle zu äußern sowie Regeln der Gesprächskultur. Ab Mitte Februar werden zudem sieben Lehrer - darunter auch Daniela Stephan - und einige geeignete Schüler zu Mediatoren (Vermittlern bei Konflikten) ausgebildet. Dieses so genannte Streitschlichterprojekt wird von der Kreisverwaltung finanziert und organisiert.

"Integrierte Gesamtschulen haben schon lange Sozialarbeiter, aber der Bedarf ist auch in anderen Schulen gegeben", sagt Kurt Becker. Die Grundschulen in der VG, für die Daniela Stephan ebenfalls zuständig ist, haben bei Problemen jedoch noch andere Kooperationsmöglichkeiten. Mit einer Sonderschulpädagogin beispielsweise, die drei Stunden pro Woche kommt, ist von den Schulleitern aus Kerzenheim und Ramsen zu hören. Außerdem arbeite man direkt mit dem Schulpsychologischen Dienst in Kirchheimbolanden und dem Eisenberger SOS-Familienzentrum zusammen, wie auch Martin Baeuerle, Mitarbeiter des Zentrums, bestätigt: "Insbesondere mit der Pestalozzi-Schule gibt es eine enge konzeptionelle und beraterisch-therapeutische Kooperation." (abf/Foto: Benndorf)

Kontakt

Daniela Stephan, Telefon 06351/1225320.

RON - RHEINPFALZ ONLINE, Dienstag, 28. Jan , 03:45 Uh,r 

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